Die Walz ist ein jahrhundertealtes Brauchtum, welches früher eine Notwendigkeit war, da nur der Meister werden konnte, der auch auf die Walz gegangen war.  Anlaufstellen für die Reisenden waren damals die Zünfte. Diese hatten sich schon im Jahre 1200 begonnen zu bilden. Sie entstanden zuerst in den größeren Städten, wo das Handwerk eine immer größere Bedeutung erhielt.  Meist waren mehrere Berufe in einer Zunft vereint. So bildeten z.B. die Zünfte der Zimmerleute, der Dachdecker und der Maurer feste Gemeinschaften. Damals wurde das Zunftwesen auch noch nicht nach Meister, Geselle  und Lehrling getrennt. Dies geschah erst im 16. Jahrhundert. Da es hierbei zu unterschiedlichen Bestrebungen kam, bildeten  sich die Gesellenschaften im Rahmen einer jeden Zunft heraus. Sie vertraten die Belange der Gesellen gegenüber den Meistern.
Die Walz
 Die Dauer der Walz. Wie schon erwähnt, war das Wandern früher ein Zwang und diente dem Zweck, dem Gesellen die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln. Doch mit der Zeit wurde es zu einer Ehrensache, die man einfach absolvieren musste. Nach dem Freispruch musste der Geselle mindestens zwei oder drei, in manchen Gegenden sogar vier oder sechs Jahre auf Wanderschaft gehen.
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Richtspruch
Mit Gunst und Verlaub Die Feierstunde hat geschlagen, es ruhet die geübte Hand. Nach harten, arbeitsreichen Tagen grüßt stolz der Richtbaum nun ins Land. Ein schöner Werk ist uns gelungen: Gar stattlich steht das Bauwerk da, so frei und leicht und ungezwungen, wie besser ich es nirgends sah! Ein solches Werk kann nur geschehen, wenn jeder brav an seiner Stelle und alle fest zusammenstehen, der Meister, Lehrling und Geselle. Und allen lohnt nach herbem Werken nach altem Brauch das Richtfest heute, wo sie mit Speis und Trank sich stärken die Maurer und die Zimmerleute.
Stolz und froh ist jeder heute, der tüchtig mit am Werk gebaut. Es waren wackere Handwerksleute, die fest auf ihre Kunst vertraut. Darum wünsche ich, so gut ich’s kann, so kräftig wie ein Zimmermann, mit stolz empor gehobenem Blick dem  Wasserturm recht viel Glück. Nun nehme ich froh das Glas zur Hand, gefüllt mit Wein bis an den Rand, und mit feurigen Saft der Reben will jedermann die Ehr’ ich geben, wie sich’s nach alten Brauch gebührt, wenn so ein Bau ist ausgeführt. Das erste Glas der Bauherrschaft: Hoch soll sie leben, hoch, hoch, hoch!
Den zweiten Schluck dem Architekten, hoch soll er leben. Hoch! Hoch! Hoch! Nun brauchte man zu allen Zeiten nicht nur den Kopf, nein auch die Hand. Drum noch ein Lob den Maurern und den Zimmerleuten, durch deren Kraft der Bau erstand. Nun ist das Glas wohl ausgeleert und weiter für mich nichts mehr wert, drum werf’ ich es zu Boden nieder - zerschmettert braucht es keiner wieder; doch Scherben bedeuten Glück und Segen der Bauherrschaft auf allen Wegen! Und nun lebt alle Hoch, Hoch, Hoch!
                          Prenzlau im Juni 2015   Zimmerei Masch                      
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